Mit der Medalist 6422 habe ich in diesem Artikel den Nachfolger der Medalist 6531 unter der Lupe, bekannt aus dem letzten Fireblsblog.de Klassik Artikel. Es handelt sich weiterhin um eine Festplatte, welche ausschließlich mit IDE-Anschluss verfügbar war und für niedrige Lautstärke und elektrische Leistungsaufnahme optimiert ist. Die Medalist-Baureihe lässt sich aus heutiger Sicht mit der BarraCuda-Compute-Serie im Desktop-Segment vergleichen. Zum damaligen Zeitpunkt waren als BarraCuda-Serie beworbene Festplatten für den Enterprise-Bereich konzipiert.
Der größte Unterschied zum Vorgänger ist die Reduktion der Platteranzahl von drei auf nur noch 2 Platter.
Im Artikel zum Vorgänger habe ich auch die kleinere Größe getestet. Die ST33221A hat mit der ST33210A auch einen Nachfolger erhalten.
Technische Daten
Hersteller | Seagate |
Serie | Medalist 6422 |
Modell | ST36422A |
Kapazität | 6 GB |
Platter | 2 (74 mm) |
Lese-/Schreibköpfe | 4 |
Latenz | 5,6 ms |
integrierter Terminator | nicht notwendig |
kTpi | 12,0 |
Zeit bis zur verifizierten Formatierung | keine Angabe |
Cache | 256 kb (512 kb optional) |
U/min | 5400 U/min |
Übertragungsgeschwindigkeit (max.) | 21,4 MB/s |
nicht korrigierbare Lesefehler pro gelesenem Bit, max. | 1 Sektor pro 10E14 |
Übertragungsstandard | UDMA/33 |
Energieverbrauch Last/Leerlauf/Standby | 6,1 W / 5,5 W / 1,1 W |
Geräusch (bels) Leerlauf /Last | 4,0 / 4,3 |
MTBF | 400.000 |
Garantie | 5 Jahre |
Detaillierte Bilder
Die Oberseite der Medalist 6422 zeigt dasselbe Gehäuse, wie zuvor bei der Medalist 6531 gesehen.
Auch dieses Modell verfügt über das SeaShield.
Die Seitenansicht zeigt, dass sich, trotz der weniger verbauten Platter, im Gehäuse nichts geändert hat.
Vorder- und Rückseite der Festplatte mit dem IDE-Anschluss und den Jumpern.
Bewegte Bilder
Natürlich habe ich auch zu dieser Festplatte ein Video gemacht. Es ist wie immer auf dem Youtube-Kanal des Fireblsblogs verfügbar.
Link zum Video auf Youtube
Inbetriebnahme
Die Festplatte wird zwar erkannt, lässt sich jedoch nur mit UDMA/16 betreiben. Dementsprechend fallen auch die Benchmarkergebnisse aus.
Der Kurztest von SeaTools for Windows ergab keine Fehler.
Benchmarks
Wie bereits bei der Inbetriebsetzung aufgeführt, läuft die Medalist 6422 leider nur im UDMA/16-Modus.
Energieverbrauchsmessung
Die Energieverbrauchsmessung führe ich wie üblich für Festplatten durch. Den genauen Ablauf der drei Tests habe ich auf einer separaten Seite beschrieben. Hier gehts zu den Messmethoden. Als Test-System kommt eines meiner klassischen Sockel-775-Systeme zum Einsatz, desweiteren ein Core2Duo E6750 auf Asus P5B Deluxe (Intel P965 Chipsatz) sowie der bereits besprochene Adaptec 19160 Controller.
Legende zu den Messungen:
Kanal 1 (gelb) stellt die Spannungsmessung 12 V bei einer Darstellung von 10 V je Kästchen dar. Kanal 2 (türkis) stellt die Spannungsmessung 5 V bei einer Darstellung von 5 V je Kästchen dar. Kanal 3 (rosa) stellt den Stromverlauf auf der 12 V Schiene dar, bei einem Verhältnis von 2 A je Kästchen. Kanal 4 (blau) stellt den Stromverlauf der 5 V Schiene bei einem Verhältnis von 1 A je Kästchen dar. Der mit MATH gekennzeichnete Kanal stellt das Produkt einer Multiplikation von Kanal eins und drei dar, also die Leistung auf der 12 V Schiene. Für 5 V müssen wir diese Berechnung von Hand durchführen. Da das Oszilloskop uns eine .csv Datei mit allen Messwerten erstellt hat, ist das kein Problem.
U ist die Bezeichnung für Spannung und wird in Volt (V) angegeben. I ist die Bezeichnung für Strom und wird in Ampere (A) angegeben. P ist die Bezeichnung für die elektrische Leistung und wird in Watt (W) angegeben.
Messung 1 Anlauf
Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:
Kanal | Max |
U 12V | 12,8 V |
U 5V | 5,40 V |
I 12V | 2,00 A |
I 5V | 0,56 A |
P 12V | 23,2 W |
P 5V | 3,02 W |
Im Vergleich zum Anlauf der Medalist 6531 fällt die aufgenommene elektrische Leistung etwas geringer aus.
Messung 2 Leerlauf
Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:
Kanal | Durchschnitt | |
U 12V | 11,9 V | |
U 5V | 5,00 V | |
I 12V | 0,156 A | |
I 5V | 0,350 A | |
P 12V | 1,56 W | |
P 5V | 1,75 W |
Auch hier erzielen wir ein wirklich hervorragendes Ergebnis. Selbst für heutige Festplatten sind weniger als 4 W im Leerlauf noch sehr gut. Verglichen mit der Medalist 6531 verbraucht die Medalist 6422 im Leerlauf nochmal 20% weniger. Hier liege ich deutlich unter den Angaben für den Verbrauch
Messung HD-Tune Benchmark 2.55
Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:
Kanal | Max | Durchschnitt |
U 12V | 12,8 V | 11,9 V |
U 5V | 5,40 V | 5,00 V |
I 12V | 0,48 A | 0,16 A |
I 5V | 0,6 A | 0,451 A |
P 12V | 5,6 W | 1,63 W |
P 5V | 3,24 W | 2,26 W |
Diese Messung ist unglücklicherweise nicht verwertbar. Da die Medalist 6422 leider nicht mit voller Transfergeschwindigkeit erkannt wurde, lässt sich die Festplatte mit diesem Test auch nicht vollständig auslasten.
Schallpegelmessung
Bei der Schallpegelmessung wird, wie bei der Messtechnik beschrieben, der Betriebsschallpegel gemessen.
Wer bereits den Artikel zur Medalist 6531 und Medalist 3221 gelesen hat, wird feststellen, dass die Festplatten ein recht ähnliches Messergebnis erzielen konnten. Für die heutige Zeit ist die Medalist 6422 recht laut, vergleicht man sie jedoch mit den bisher getesteten SCSI-Laufwerken, ist sie deutlich leiser.
Fazit
Bei der Seagate Medalist 6422, ST36422A, hat sich zwar hinsichtlich der Außenansicht nicht viel getan, jedoch hat die Reduzierung auf zwei Platter den Verbrauch elektrischer Energie nochmal verringern können. Leider konnte ich aufgrund der reduzierten Anbindung keine Ergebnisse unter Last messen, da die Festplatte im UDMA/16-Modus nicht ausgelastet wird. Der erfreuliche Umstand, dass die Festplatten nach teilweise bis zu 27 Jahren immer noch funktionsfähig sind, erlaubt mir problemlos, über kleinere Defekte hinweg zusehen und den Test dennoch als erfolgreich zu bezeichnen.