TEST-IT9.0 MSI B450 Gaming Pro Carbon AC im Test

MSI bietet aktuell Mainboards in drei verschiedenen Serien an.

Die Arsenal Gaming Serie bietet den Einstieg. Hier finden sich unter anderem die Tomahawk, Mortar und Bazooka Modelle. Die Boards mit den Sockeln 1151, AM4 und 2066 sind ordentlich ausgestattet und in klarem hellen oder dunklen Design erhältlich. Hier bekommt man schnelle Mainboards zum guten Preis.

Bei der Performance Gaming Serie überwiegt das Rot-Schwarze Design der Gaming Modelle. Wahlweise auch verfügbar in Schwarz-Weiß als Krait Gaming oder Carbon in Schwarz. Die Mainboards dieser Serie kommen schon mit etwas mehr Features daher, wie z.B. RGB-Beleuchtung, WLAN („AC“) Modelle oder dem Nahimic Audio Boost Feature.

Die Topmodelle der Enthusiast Gaming sind reichhaltig ausgestattet und kommen mit aufwendigen Kühlern und schickem Design auf den Markt. Hier sticht natürlich das MEG X399 CREATION als Highend Board vor, welches auch im Hardwareluxx Luxxkompensator 2018 Verwendung findet.

Der Produktname lässt sich also wie folgt aufschlüsseln:

B450 Gaming Pro Carbon AC
Chipsatz, woraus sich auch der Sockel erschließen lässt Serie, Performance Gaming Sonderfarbe, Schwarz WLAN und Bluetooth vorhanden

 

Technische Daten

Sockel AM4
unterstützte CPUs AMD Ryzen3/5/7 erste und zweite Generation sowie mit Vega GPU
unterstützter RAM max. 64GB Dualchannel DDR4 2666 bzw. 3466 im A-XMP OC Mode
Chipsatz AMD B450
DIMM Steckplätze 4
M.2Port 2*
Serial Port 1
PCIe 16x 2*
USB3.1 Ports Front= 2 (Gen1, TypeA) Rückseite = 1(Gen2,Type C), 1(Gen2, Type A) und 2 (Gen1, Type A)
USB2.0 Ports Front = 4 Rückseite = 2
PCIe x1 3*
SATAIII 6
LAN Intel I211AT
WLAN/Bluetooth Intel DualBand Wireless AC 9260 WLAN=2,4+5,0GHz Bluetooth bis zu 4.2
Audio Realtek ALC1220
HDMI 1
Display Port 1
Form Faktor ATX
Crossfire Support Ja

*= Siehe Erklärung weiter unten.

Besonderheiten

Mit den PCIe Ports gestaltet es sich wie folgt. Zitat der MSI Website:

  • 1 x PCIe 3.0 x16 slot (PCI_E1)
    • Supports x16 speed with AMD® Ryzen™ 1st and 2nd Generation processors
    • Supports x8 speed with AMD® Ryzen™ with Radeon Vega Graphics processors
  • 1 x PCIe 2.0 x16 slot (PCI_E4, supports x4 mode)1,2
  • 3 x PCIe 2.0 x1 slots2
  1. PCI_E2, PCI_E3, PCI_E4 and PCI_E5 slots will be unavailable when installing M.2 PCIe SSD in M2_2 slot.
  2. PCI_E4 will run x1 speed when installing devices in any PCIe 2.0×1 slot.

Dieses Board ist also nicht die richtige Wahl für alle Anwender, die mehrere PCIe Karten verbauen wollen. In meiner Konfiguration spielt das aber keine Rolle. Der PC wird hauptsächlich zum Spielen oder als HyperVisor in der Testumgebung genutzt. Neben der Grafikkarte lässt sich in den zweiten PCIex16 Slot noch z.B. ein Controller verwenden, falls benötigt. Ein M.2 RAID verwende ich auch nicht.

Wer hier aber mehr Ansprüche hat, sollte eher zum X470 greifen.

Testhardware

Prozessor AMD Ryzen7 2700X 8×4,35Ghz
Netzteil Corsair RMi 1000
Grafikkarte MSI Geforce GTX 980TI Gaming 6G Golden Edition
Arbeitsspeicher 16GB Corsair Vengeance DDR4 2666@3000
CPU Kühler AMD Ryzen7 2700x Boxed
Gehäuse Thermaltake F51
System Festplatte Samsung 960 Evo 250GB
Betriebssystem Windows 10 Pro 1803

 

 

 

Detaillierte Bilder

Der Karton.

Die Rückseite des Kartons.

Das Zubehör befindet sich oberhalb des Mainboards.

Das Mainboard selbst befindet sich unterhalb in einer antistatischen Folie.

Das Mainboard frisch ausgepackt.

Der Sockel ist ganz in Schwarz gehalten….

… und wird auf der Rückseite durch eine Backplate stabilisiert.

Das IO Shield auf der Rückseite.

Die CPU sitzt im Sockel.

Alle notwendigen Anschlüsse wie Power On, Reset, USB-Header usw. sitzen gut durchdacht am unteren Rand der Platine.

Sowohl der Boxed- Luftkühler, als auch der Watercool Heatkiller 3 ließen sich absolut problemlos installieren. Für die Montage des Wasserkühlers mussten nur die vier Schrauben gelöst werden, mit denen die beiden Kunststoff Haltenasen befestigt sind. Die Backplate ist nicht mit dem Mainboard verklebt. Dadurch war das gleichzeitige Befesstigen des Wasserkühlers bei korrektem Sitz in Verbindung mit dem Gegenhalten der Backplate zwar etwas fummelig, aber es kann frei jeder Kühler mit oder ohne eigener Backplate verwendet werden.

Die massive MSI Geforce GTX 980TI Gaming 6G Golden Edition hat ausreichend Platz und verdeckt, dank der abgewinkelten SATA Ports, keine Anschlüsse.

Auch wird sie durch die STEEL ARMOR PCIe Slots gut gehalten.

Lieferumfang

Features

„AC“ WLAN und Bluetooth

Der Intel Dual Band Wireless-AC 9260 Chip bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten drahtlos zu kommunizieren. Beim WLAN wird 802.11 a/b/g/n/ac, dual band (2.4GHz, 5GHz)  bis zu 1.73 Gbps unterstützt.

Gleichzeitig wird auch Blootooth2.1, 2.1+EDR, 3.0, 4.0, BLE,4.2 unterstützt.

Mystic Light

Das Mainboard hat zum Einen auf der rechten, oberen Seite parallel zu den Arbeitsspeichermodulen RGB LEDs, welche unter das Mainboard abstrahlen. Unter dem Chipsatzkühler befinden sich zum Anderen auch RGB LEDs, welche Richtung IO- /USB-Pinheader abstrahlen. Die LEDs lassen sich über den Mystic Lights Manager ansteuern oder auch ganz ausschalten.

Hinzu kommen noch ein paar sehr interessante Anschlüsse:

JRGB1-2

Hier kann ein 5050 RGB LED strip 12V angeschloßen werden und über das Mainboard gesteuert werden.

JRAINBOW1

Ein WS2812B kompatibler, individuell adressierbarer RGB LED strip 5V Anschluss.

JCORSAIR1

Ein Anschluss für die Anbindung an die Corsair Schnittstelle, welche z.B. auch der Boxed – Luftkühler des Ryzen 2700X unterstützt.

Steel Armor

Erfreulich ist, dass der erste PCIe Slot als MSI’s „STEEL ARMOR SLOT“ ausgeführt ist. Das sind verstärkte PCIe Slots mit Metalleinlage. Gerade bei der 1,4kg schweren 980TI Gaming 6G Golden Edition mit Vollkupferkühler sehr erfreulich.

Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme verlief denkbar einfach. Mainboard in das Gehäuse gebaut und verkabelt, CPU installiert, Kühler darüber plaziert und Grafikkarte in den PCIE 16x Slot gesteckt. Nachdem auch die M.2 SSD und der RAM an ihrem Platz waren, schaltete ich den PC zum ersten Mal ein.

Gleichermaßen langweilig wie schön: Es wurde alle Hardware perfekt erkannt, auch der Arbeitsspeicher. Bei diesem habe ich sofort das richtige XMP Profil eingestellt und die Lüftersteuerung der CPU verändert. Diese funktionierte zwar wie sie soll, jedoch gefiel mir das zeitweise Stoppen des CPU Lüfters nicht so sehr.

CLICKBIOS

Das Board wurde mit dem BIOS 7B85v10 ausgeliefert. Da bereits die Version 7B85v11 verfügbar ist, habe ich sie gleich mal installiert.

Die passende Funktion für ein sehr leichtes updaten des BIOS liefert MSI im Bios selbst mit. Über M-Flash lässt sich sehr einfach ein BIOS File von einem USB Stick auswählen und danach einspielen. Diese Funktion war mir bereits von meinem Sockel 1151 MSI Mainboard bekannt und funktionierte gewohnt zuverlässig.

Nach dem ersten Neustart mit dem BIOS v11 hatte ich jedoch ein paar Zeichenfehler. Diese Schriftzeichen blieben sogar, nachdem ich die BIOS Sprache oben rechts von Englisch auf Deutsch umgestellt habe. Nach einem weiteren Neustart wurde das BIOS aber wieder in beiden, von mir getesteten, Sprachen ohne Fehler angezeigt.

Mehr zum Bios im MSI-Experience Day 2015 Review Klick

Treiber

Die Treiber ließen sich wie gewohnt über MSI’s Liveupdate problemlos erhalten. Die Installation aller Treiber lief unkompliziert bis auf die Audio Treiber. Hier installierte ich zuerst die Version 6.01.8470 mit der Nahimic Software. Diese scheint jedoch seit Windows 10 Featureupdate 1803 nicht mehr funktionsfähig zu sein. Die neuere Version 6.01.8480 scheint gänzlich auf diese Komponente zu verzichten. Während 6.01.8470 noch 301.11MB groß war, ist 6.01.8480 gerade mal noch 34,44MB „leicht“. Die Version 8480 ist vom 09.07.2018.An diesem Punkt ging ich davon aus, dass die Nahimic Software entfallen ist. Daraufhin habe ich den MSI Support kontaktiert.

Hier konnte man mir schnell weiterhelfen. Wenn die Installation über den Treiber 6.01.8480 erfolgt, muss man die Nahimic Software über den Windows Store extra herunterladen. Da ich den Windowsstore noch nie benutzt habe, kam ich nicht auf die Idee dort mal nach zu schauen. Ein Hinweis beim Treiber herunterladen wäre hier ganz nett.

Software

MSI Command Center

Der MSI Command Center dient dazu viele Einstellungen für Übertakten, Lüftersteuerung und deren Profilverwaltung auch unter Windows tätigen zu können. Auch alle wichtigen Parameter wie Temperaturen Spannungen und Timings lassen sich hier übersichtlich einsehen. In meinem MSI Experience Review ist der Command Center vollständig mit allen Funktionen vorgestellt.


MSI Mystic Light

Mit der Mystic Light Software lassen sich die die RDG LED Effekte auswählen für die einzeln ansteuerbaren LED Bereiche auf dem Mainboard. Die Effekte sind nicht nur auf die LEDs am Mainboard beschränkt, sondern auch die RGB Pin Header werden in die Effekte einbezogen.

MSI Liveupdate

Zu dieser nützlichen Software habe ich bereits in meinem alten MSI Experience Review berichtet. Klick

Fazit

Als Nutzer eines Z170A KRAIT GAMING von MSI habe ich mich natürlich sofort wie zu Hause gefühlt. Das BIOS ist super gemacht und intuitiv zu bedienen. Wenn man mal von der Soundlösung absieht, erhält man hier ein Super Mainboard zum kleinen Preis. Gerade die netten kleinen Details, wie der zusätzliche Stromanschluss für die CPU aber auch der Steel Armor PCIe x16 Slot und die effizienten Kühlkörper, wissen zu gefallen. Auch ist das B450 Gaming Pro Carbon AC mit einem Intel LAN Chip ausgestattet, welcher für unauffällige und absolut zuverlässige Funktion sorgt.

Wie ich es von MSI Mainboards gewohnt bin, wurde alle Hardware sofort erkannt, auch der Arbeitsspeicher. Gerade dies ist bei Ryzen Boards nicht selbstverständlich.

Verbessern könnte man hier noch, – wie bei allen B450 Boards aktuell – das alle sechs SATAIII Anschlüsse über den B450 versorgt werden und nicht zwei davon über die CPU.

Für rund 150€ erhält man ein zeitlos schönes dunkles Mainboard. Wem die RGB Beleuchtung nicht zusagt schaltet sie einfach ab.