Ein Fest der Helium-Festplatten! Synology HighDensity HD6500 Teil 3 Einrichtung

Bei diesem Artikel handelt es sich um den dritten Teil der Serie zur Synology HighDensity HD6500 und den dazugehörenden Festplatten. Nachdem ich bereits in den ersten beiden Artikeln dazu die Hardware genauer beleuchtet habe, wende ich mich nun den inneren technischen Werten der Synology HD6500 zu. In diesem Artikel zeige ich die Einrichtung und stelle dar, wie der DiskStationManager auf einem wirklich umfangreichen Gerät aussehen kann.

Den Storage-Manager haben mit Sicherheit schon viele Nutzer von Synology-Geräten kennengelernt, jedoch ist dieser in Verbindung mit 45 verbauten Festplatten durchaus einen Blick wert. Genauso verhält es sich an vielen Stellen des DSM inkl. einiger Besonderheiten, welche so nur bei diesem Modell zu beobachten sind,

Einrichtung

Da ich die Einrichtung eines DSM bereits seit Einführung der Version 7.0 nicht mehr gezeigt habe, nehme ich die HD6500 zum Anlass, dies nun mal wieder zu tun. Grundsätzlich entspricht die Vorgehensweise ganz derjenigen, wie sie bei jeder Synology-Disk- oder RackStation zur Anwendung kommt.

Unmittelbar nach dem zweiten Klick ergab sich direkt die erste Abweichung. Da die HD6500 bereits per DHCP eine vorübergehende Netzwerkkennung erhalten hat, sollte das Herunterladen der neusten DSM-Version eigentlich kein Problem sein.

Nach kurzer Suche bricht der Assistent jedoch ab und gibt eine Fehlermeldung heraus. Diese Fehlerkennung habe ich bisher noch nicht gehabt, egal ob bei DS218+, DS1621xs+, RS1619xs+, SAS3400 oder allen anderen Modellen, die ich bisher getestet hatte.

Nachdem ich die passende DSM-Version als .pat-Packet heruntergeladen und DSM zur manuellen Installation angewählt hatte, gab es bei der Installation keine Probleme mehr.

Wie bereits erwähnt, gestaltet sich die Initialisierung des DSM nicht unterschiedlich zu anderen Modellen. Es wird zuerst ein administrativer Account angelegt und ….

… im Anschluss die Methode der Aktualisierung gewählt. Der geführte Installationsprozess schlägt weiterhin vor, einen Synology-Account hinzuzufügen und Synology das Sammeln von Nutzungsdaten zu ermöglichen.

Auch das Erscheinungsbild der DSM-Oberfläche gleicht dem bei anderen Geräten. Von der Installation auf den beiden System-SSDs auf der Rückseite der HD6500 haben wir zu diesem Zeitpunkt keine Notiz nehmen können.

Besonderheiten in DSM

Aufgrund der Austattung der HD6500 ergeben sich dennoch ein paar Besonderheiten im DSM, welche man so bei kleineren Modellen, und dazu zähle ich auch eine Enterprise SAS Sa3400, in dieser Form nicht finden kann.

Info-Bereich

Die erste Kuriosität ist der Austattung der HD6500 geschuldet und befindet sich im Info-Bereich der Systemsteuerung.

Eine Angabe von 2 Prozessoren und insgesamt 20 Kernen findet sich nicht in jeder Disk- oder RackStation. Hinzu kommen die Angaben zu Out-of-Band-LAN-Management (Bild 2) und SystemDrive (Bild 3). Diese beiden Bezeichnungen sind eher unüblich für DSM, da der DiskStationManager normalerweise über die integrierten Netzwerkschnittstellen konfiguriert wird, über welche auch die angebotenen Services kommunizieren können. Auch installiert sich das Betriebssystem auf den Festplatten oder SSDs, welche im Anschluss auch als Storagepools konfigurierbar sind. Näheres dazu folgt unter der nächsten Überschrift:

Netzwerkkonfiguration

Die Netzwerkschnittstelle mit der Beschreibung Out-of-Band kennt man aus dem Bereich der Profi-Server oder Netzwerkgeräte. Über diese Schnittstelle kann auf den DSM zugegriffen werden und so die Administration des Gerätes über ein extra abgetrenntes Netzwerk erfolgen. So wird eine erweiterte Sicherheit geboten. Die Schnittstelle ist aber nicht einfach nur eine Netzwerkschnittstelle, ein Basebandmanagement-System wie z.B. iDRAC von Dell oder ILO von HP kann diese Schnittstelle auch bieten.

Leider war die Zeit zum Testen der HD6500 nicht ausreichend, um auch das Out-of-Bandmanagementsystem abzubilden. Da ich aber bereits mit Synology den Test eines weiteren, noch nicht vorgestellten Geräts mit einem solchen System plane, reiche ich die Bilder dann entsprechend nach.

Speicherkonfiguration

Wie eingangs bereits erwähnt, musste ich nicht extra konfigurieren, dass die beiden SSD im RAID genutzt werden. Auch die Art des RAIDs musste ich nicht festlegen. Wie hier zu sehen ist (Ich habe die Aufnahme direkt nach der Initialisierung des DSM gemacht), muss auch nicht manuell eingegriffen werden. Die Installation erfolgte automatisch auf den beiden SSDs, inkl. Konfiguration ihres Storagepools als RAID 1. Die Bezeichnung System Laufwerk habe ich so auch noch nicht bei anderen Synology-Geräten gesehen. Auf dem dritten Bild ist zu sehen, dass die SSDs und somit vermutlich auch die HD6500 erst 7 Betriebsstunden abgeleistet haben.

Festplatten durcheinander?

Natürlich habe ich die HD6500 auch mit Festplatten beladen. Wie auf dem nachfolgenden Screenshot gut zu sehen ist, war meine Art die Festplatten zu zählen jedoch nicht jene, welche Synology gewählt hat. Einen negativen Einfluss hat diese Art die Festplatten zu bestücken meiner Meinung nach nicht, ganz im Gegenteil. Da es sich beim Backplane vermutlich um eine Konstellation mit SAS-Expandern handelt, haben wir so eine gewisse Zufälligkeit bei der Bestückung.

Bei den Festplatten, welche in roter Farbe hervorgehoben sind, handelt es sich keineswegs um defekte Laufwerke. Wie ich im Januar 2021 bereits in einer News erklärt hatte und im Mai desselben Jahres im Artikel zu den Synology HAT5300 eine Entschärfung bekannt geben durfte, hat Synology für die größeren Enterprise-Modelle eine Pflicht zur Verwendung der HAT bzw. HAS-Modelle ausgesetzt. Wie auf den folgenden Bildern zur Einrichtung der Volumes zu sehen sein wird, erhält man zwar eine Fehlermeldung, aber sowohl Storagepool als auch Volume lassen sich anlegen und betreiben. Negativ fallen die Festplatten nur im Storagemanager durch die gezeigte rote Einfärbung auf.

Auch an dieser Stelle erwähne ich nochmal der Wichtigkeit halber: Für die Nutzung innerhalb einer Teststruktur sowie hier für diesen Artikel sehe ich kein Problem darin, nicht zertifizierte Festplatten zu verwenden. Wer sich nun aber die HD6500 beschafft und nutzen möchte, also einen entsprechenden Nutzungsfall hat, welcher einen Server im Wert von über 17000 Euro erfordert, der sollte auch zu den passenden Festplatten greifen. Diese sind mit der von Synology eigens entwickelter Firmware ausgestattet und ausgiebig auf Kompatibilität geprüft.

Erstellung eines Speicherpools

Genauso wie die Festplatten als nicht zertifiziert angezeigt werden, wird auch bei der Erstellung eines Speicherpools nochmal eine Warnung ausgegeben. Für diesen Test wähle ich einen RAID-0. Hierfür können entweder SATA- oder SAS-Festplatten gewählt werden. Maximal 24 Laufwerke können zu einem Speicherpool zusammengefasst werden.

Wie im rechten Bild zu sehen ist, schätzt DSM die Größe des Speicherpools auf 214,5 TB als Kapazität.

Die Daten auf allen Laufwerken werden natürlich gelöscht. Da ich in diesem Artikel wieder Festplatten aus meiner Sammlung direkt vom Hersteller verwende, kann ich die Überprüfung der Laufwerke überspringen.

Damit ist die Konfiguration des DSM vollständig und nach der Erstellung eines Volumes sowie eines gemeinsamen Ordners kann die HD6500 ihrem jeweiligen Nutzungsfall zugeführt werden.

Im nächsten Teil dieses Artikels stelle ich die Benchmarks vor. Natürlich habe ich es in keiner Weise geschafft, die Synology High Density HD6500 wirklich auszulasten, aber dennoch sind ein paar Benchmarks möglich, um zu zeigen, was dieses Gerät zu leisten im Stande ist. Der Fakt, dass es sich mit den beiden Xeon Silver Prozessoren aus der Intel Scalable-Familie um einen ausgewachsenen High-End-Server handelt, erklärt, warum ich mit meiner zwar leistungsfähigen, aber dennoch kleinen Infrastruktur keine entsprechende Belastung darstellen kann.

Da in dieser Preisklasse Kaufentscheidungen aber nicht mehr aufgrund von Benchmarks getroffen werden sollten, sondern eine klare Planung und ein Anforderungsprofil für eine solche Infrastruktur bestehen sollte, sehe ich das nicht als Nachteil an. Dennoch sollen meine Artikel einen Eindruck dessen vermitteln, was mit der HD6500 an Leistung möglich ist. Das wichtigste sind natürlich viele Einblicke auf eine fantastische Hardware, denn für NAS-Hardware-Liebhaber gibt es kaum eine Steigerungsmöglichkeit,