Bei diesem Artikel handelt es sich um den fünften Teil aus einer Serie zur Synology HighDensity HD6500 und den dazugehörenden Festplatten. Dieser Artikel ist ein kleiner Bonus und enthält eine Schallpegelmessung der Synology HD6500 während des Einschaltvorgangs und des Betriebs. Da die Geräuschkulisse wirklich enorm ist, musste ich unbedingt sowohl das Messgerät von Testo als auch die Kamera aufstellen und kann so den Leser daran teilhaben lassen.
Grundsätzlich sind Enterprise-Geräte nie leise. Die typische Bauform des geleiteten Lufttunnels setzt eine gewisse Leistung der Lüfter vorraus und hat somit auch eine dementsprechende Geräuschkulisse zur Folge. Hierbei haben die einzelnen Komponenten innerhalb des Geräts keine eigenen Lüfter, sondern befinden sich mit ihren Kühlkörpern im Luftzug, welcher meist von mehreren, manchmal auch redundant ausgeführten Lüftern zentral erzeugt wird. Auf der Vorderseite wird also frische Luft angesaugt, welche dann auf der Rückseite wieder ausgegeben wird. Daher sitzen die Lüfter auch mittig im Gehäuse und sind in einer entsprechenden Anzahl in der Breite verbaut, um das gesamte Gehäuse mit einem Luftstrom abzudecken.
Sinnhaftigkeit?
Das der Nutzwert dieser Information bei einem Enterprise-Server eher gering ist, ist mir selbstverständlich bewusst. Diese Art Geräte (insbesondere die HD6500) finden ihren Platz eher in einem Rechenzentrum, bei welchem so viele Server anwesend sind, dass die Lautstärke des einzelnen keine Rolle spielt. Diese Aufzeichnung und Bewertung der Betriebslautstärke ist daher eher ein Extra, welches jeden Administrator mit einem Test-Rack im Büro zum Schmunzeln bringen darf. Außerdem bereitet mir als Autor diese Messung einfach Freude :). Die Ergebnisse finden sich im Artikel und das Video natürlich im Youtube-Kanal des Fireblsblogs. Ein direkter Link befindet sich am Ende des Artikels.
Das Einschalten
Auch wenn die Geräuschkulisse beim Einschalten keinen Mehrwert für die Beurteilung eines solchen Servers bietet, kam ich nicht umhin, diese aufzuzeichnen und messtechnisch zu erfassen. Wie in Teil 1 beschrieben, sind mir Server und deren Startprozedur nicht fremd. Dass die Lüfter im Moment des Zuschaltens der elektrischen Versorgung auf maximale Drehzahl gehen, ist ein üblicher Funktionstest. Je nach Modell drehen zuerst die Netzteillüfter hoch und dann die System Lüfter. Hierzu sollte man wissen, dass Server meist über ein durchgehenden Luftstrom gekühlt werden. Genau wie bei der HD6500 in Teil 1 zu sehen war, gibt es keinen speziellen Lüfter für den CPU-Kühler. Die Luft wird vorne am Server angesaugt und von meist parallel sitzenden Lüftern durch den Server gezogen und auf der Rückseite erwärmt ausgegeben. Dieses Prinzip lässt einen erahnen, dass, je nach Ausstattung, besonders leistungsfähige Lüfter vorhanden sein müssen, um die Luft ausreichend umzuwälzen.
Was ich beim Start der HD6500 an Lärm aus nur einem Server erlebt habe, fand ich daher so bemerkenswert, es in den Artikel zu integrieren. Die Aufzeichnung des Anlaufs der HD6500 habe ich durch einfaches Einschalten der Power-distribution-unit des Serverschranks und im Anschluss das Einschalten der HD6500 vollzogen.
Das Mikrofon war für diese Messung ca. 50 cm von der Vorderseite der HD6500 entfernt.
Gut zu sehen ist zuerst das doppelte Schaltgeräusch durch das Einschalten der PDU. Dann sind die beiden redundanten Netzteillüfter bis zur maximalen Drehzahl beschleunigt worden, um dann wieder stetig die Drehzahl zu senken. Gegen 15:16:15 habe ich die HD6500 eingeschaltet. Hierbei laufen alle internen Lüfter hoch und die Festplatten laufen an. Dieser Zustand hat gut sichtbar ca. 20 Sekunden gedauert. Danach ist die HD6500 mit 65 dB(A) in den normalen Lauf übergegangen.
Maximale Drehzahl
Im Anschluss daran habe ich, während die HD6500 bereits in Betrieb war, die Lüfter manuell erst auf „cool mode“ und dann auf maximale Lüfterdrehzahl geregelt. Synology sieht keine weiteren Einstellmöglichkeiten vor.
Auf dem oberen Bild sind die Einstellungsmöglichkeiten für den Lüfterbetrieb gut zu sehen. Auch für diese Messung befand sich das Schallpegelmessgerät ca. 50 cm vor der Vorderseite der HD6500.
Auch wenn sich das Geräusch zwischen dem Modus Quiet und dem Modus Cool deutlich verändert hat, so zeigt sich dies nur in einer leichten Spitze gegen 15:20:28 und einem knapp 1 dB(A) höheren Messwert. Die Einstellung Full-speed-mode hat eine eindeutige Erhöhung bis 76 dB(A) ergeben. Diese 10 dB(A) mehr entsprechen einer Verdoppelung für das menschliche Gehör. Dies kann ich aus meinem subjektivem Empfinden heraus auf jeden Fall bestätigen.
Schallpegelmessung auf der Rückseite
Neben der Messung von vorne habe ich auch eine Messung auf der Rückseite vorgenommen. Da in Serverräumen mit reihenweise Serverschränken in Gängen auf beiden Seiten der Schränke gearbeitet wird, ist diese Information auch nicht zu vernachlässigen.
Die gewonnene Erkenntnis ergibt eine klare Empfehlung zum Tragen von Gehörschutz in einem Raum mit eingeschalteten HD6500. Gerade wenn mehrere dieser Maschinen laufen, wird der Lärm wenig erträglich sein. Verglichen mit einem tief brummenden Kraftfahrzeugmotor ist das Schreien der Lüfter bei über 80 dB(A) noch deutlich weniger erträglich.
Videoaufnahmen zu den Messungen
Um genau diesen Eindruck des Geräuschpegels der Lüfter besser in diesem Artikel herüberbringen zu können, habe ich natürlich auch Videos auf Youtube erstellt.
Aufnahme beim Systemstart
Aufnahme der Lüftermodi.
Abschlusskommentar
Auch wenn die genaue Lautstärke bzw. der Schalldruck bei einem Gerät, welches für einen dedizierten Raum ohne Menschen gedacht ist, nicht die erste Priorität darstellt, ist bei diesem Gerät der Artikel auf jeden Fall lesenswert. Alleine aufgrund der Größe und der hohen Anzahl von Festplatten muss ein leistungsfähiges Kühlsystem vorhanden sein. Dass dieses Erfordernis sich bestätigt hat und bei der Anwesenheit ein Gehörschutz notwendig ist, konnte ich in diesem Artikel gut beschreiben.