Western Digital Gold 18 TB, WD181KRYZ, im zweiten Test.

Die Western Digital Gold WD181KRYZ ist die erste Festplatte aus WDs Gold-Reihe, welche ich hier auf dem Fireblsblog in einem Artikel betrachte. Die WD181KRYZ gehört mit ihren 18 TB zu den Modellen, welche energy-assisted-mangetic-recording, kurz EAMR verwenden. Bei diesem Modell ist es genauer gesagt ePMR, was einer Energie- unterstützten PMR Aufnahmemethode entspricht. Wer sich dafür interessiert, kann Details dazu auf meinem Hardwareluxx-Artikel erfahren.

Link zum Artikel auf Hardwareluxx.de

Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um das Sample, das ich bereits auf Hardwareluxx.de getestet habe. Daher fällt der Artikel auch etwas kürzer aus, was technologische Beschreibungen angeht. Die Bilder, Benchmarks, Daten und Aufnahmen habe ich aber mit dem zweiten Sample neu erstellt.

Durchführung – Teil 1

Lieferumfang und technische Daten

Ein passendes Datenblatt konnte ich glücklicherweise noch finden.

HerstellerWestern Digital
SerieGold
ModellWD181KRYZ
Kapazität18 TB
Platterkeine Angabe
Lese-/Schreibköpfekeine Angabe
AufnahmemethodeCMR (EAMR: ePMR)
Workload-Rate550 TB
Cache512 MB
U/min7200 U/min
Übertragungsgeschwindigkeit (max.)269 MB/s
nicht korrigierbare Lesefehler pro gelesenem Bit, max.1 Sektor pro 10E15
ÜbertragungsstandardSATA III
Energieverbrauch Last/Leerlauf/Standby6,5 W / 5,6 W /0,31 W
Geräusch ( dB(A) ) Leerlauf /Last20 / 36
MTBF2.500.000*
Garantie5 Jahre

Bei den MTBF gibt es eine Einschränkung seitens WD, was den Dauerbetrieb bei höhreren Werten als 40°C Laufwerkstemperatur angeht. Hier kann sich die MTBF vermindern, daher ist für ausreichend Kühlung zu sorgen. Mehr dazu inklusive des Zitats aus dem Datenblatt auf Hardwareluxx.de, Link siehe oben.

Detaillierte Bilder

Die Oberseite der WD Gold unterscheidet sich nicht im Vergleich zum Modell, welches ich auf Hardwareluxx getestet habe.

Auch die Unterseite entspricht dem ersten Sample.

Auf der Seite fehlen, wie bei dieser Baureihe üblich, die mittleren Befestigungslöcher.

Vorder und Rückseite der WD181KRYZ.

Bewegte Bilder

Natürlich gibt es auch zu dieser Festplatte ein Video auf dem Youtube-Kanal des Fireblsblogs.

Link zum Video

Durchführung – Teil 2

Energieverbrauchsmessung

Die Energieverbrauchsmessung führe ich wie üblich für Festplatten durch. Den genauen Ablauf der drei Tests habe ich auf einer separaten Seite beschrieben. Hier gehts zu den Messmethoden.

Legende zu den Messungen:

Kanal 1 (gelb) stellt die Spannungsmessung 12 V bei einer Darstellung von 10 V je Kästchen dar. Kanal 2 (türkis) stellt die Spannungsmessung 5 V bei einer Darstellung von 5 V je Kästchen dar. Kanal 3 (rosa) stellt den Stromverlauf auf der 12 V Schiene dar, bei einem Verhältnis von 2 A je Kästchen. Kanal 4 (blau) stellt den Stromverlauf der 5 V Schiene bei einem Verhältnis von 1 A je Kästchen dar. Der mit MATH gekennzeichnete Kanal stellt das Produkt einer Multiplikation von Kanal eins und drei dar, also die Leistung auf der 12 V Schiene. Für 5 V müssen wir diese Berechnung von Hand durchführen. Da das Oszilloskop uns eine .csv Datei mit allen Messwerten erstellt hat, ist das kein Problem.

U ist die Bezeichnung für Spannung und wird in Volt (V) angegeben. I ist die Bezeichnung für Strom und wird in Ampere (A) angegeben. P ist die Bezeichnung für die elektrische Leistung und wird in Watt (W) angegeben.

Messung 1 Anlauf

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max AMP1
U 12V12,0 V11,90 V
U 5V5,20 V4,99 V
I 12V1,84 A1,49 A
I 5V0,76 A0,775 A
P 12V21,6 W17,8 W
P 5V 3,952 W3,87 W

1Spannungswert zwischen dem Mittelwert der oberen Signalformdachschräge und dem Mittelwert der unteren Signalformdachschräge. Dieser ermöglicht uns eine bessere Interpretation der Ergebnisse im hohen Wertebereich, da so die höchsten Spitzen mathematisch geglättet werden.

Die Ergebnisse beim Anlauf der Festplatte entsprechen fast genau denen, welche ich beim Modell für Hardwareluxx erfasst habe.

Messung 2 Idle

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Durchschnitt
U 12V11,9 V
U 5V5,00 V
I 12V0,325 A
I 5V0,317 A
P 12V3,61 W
P 5V1,585 W

Auch hier bewegen sich die Abweichungen bei den Messungen innerhalb der Messtoleranz.

Messung 3 Kopieren

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max Durchschnitt
U 12V12,0 V11,9 V
U 5V5,20 V5,00 V
I 12V1,68 A0,378 A
I 5V0,72 A0,463 A
P 12V20,0 W4,19 W
P 5V3,6 W2,315 W

Bei der dritten Messung ist das zweite Sample im Bereich der Durchschnittsmessung an der 5-V-Schiene ca. 10% sparsamer. Da es sich aber bei dieser Differenz um 60 mA handelt, macht das im Betrieb nur einen sehr geringen Unterschied.

Messung 4 Random-Access-Read

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max Durchschnitt
U 12V12,0 V11,9 V
U 5V5,20 V5,00 V
I 12V2,00 A0,915 A
I 5V0,84 A0,491 A
P 12V24,0 W10,6 W
P 5V4,368 W2,455 W

In dieser Messung hat sich die einzige deutliche Abweichung ergeben. Das zweite Modell, hier auf dem Fireblsblog, benötigt auf der 12-V-Schiene eine maximale elektrische Leistung von 24 W gegenüber nur 20 W beim Hardwareluxx-Sample.

Benchmarks

Für die Benchmarks habe ich die Festplatten nicht im Hardwareluxx.de-Test-PC gemessen. Da es sich hierbei um ein altes AMD-Ryzen-System mit einer eingeschränkten RAID-Funktionalität handelt, habe ich die Messungen auf dem Schallpegelmesssystem durchgeführt. Auf diesem Intel-System ist die Konfiguration von RAIDs, von welchen aus nicht gebootet werden soll, kein Problem. Die Ergebnisse sind aber grundsätzlich bei der Verwendung von Festplatten und keinen SSDs vergleichbar.

Chrystal Disk Mark 6.0.2

Bei CDM6 liegt die Leistung knapp unterhalb der des Hardwareluxx-Samples. Hierbei handelt es sich um eine normale Streuung.

Chrystal Disk Mark 8.0.0

Auch hier erhalten wir dasselbe Bild wie bei CDM6, mit einer Ausnahme. Die Ergebnisse bei den IOPS im 1-GB-Testlauf fallen leicht höher aus.

ATTO Disk Benchmark 4.00.0f2

Wie zu erwarten fallen die Ergebnisse der maximalen Transferleistung etwas schwächer aus als beim Hardwareluxx-Test-Sample. Es zeigt sich aber dasselbe Bild wie bei CDM8 – die IOPS-Leistung beim Intel System ist erheblich besser. 55000 IOPS zu 38000 IOPS sind ein deutlicher Unterscheid.

HD-Tune Pro 5.70 Lesen

HD-Tune Pro 5.70 Schreiben

Hier sind die Ergebnisse beim Schreiben und Lesen sehr ähnlich.

HD-Tune Pro 5.70 Random-Access-Read

Eine große Überraschung zeigt sich beim Random-Access-Read-Test: Auf dem Hardwareluxx-Testsystem fallen die 512-byte-Ergebnisse doppelt so hoch aus. Alle anderen Ergebnisse sind auf plus-minus 1 IOPS exakt gleich.

Benchmarks-RAID

Das Vorhandensein eines zweiten Samples eröffnet mir auch die Möglichkeit, Benchmarks im RAID-0 zu erfassen. Auch wenn dieses RAID-Level heutzutage nicht mehr aus geschwindigkeitssteigernden Gründen verwendet wird – für hohe Leistungen gibt es SSDs – kann diese Messung stellvertretend für eine RAID-10-Konfiguration gesehen werden. Diese Möglichkeit, die Geschwindigkeit innerhalb eines NAS oder Servers mit mehreren Festplatten und großer Speicherkapazität zu steigern findet neben RAID 5/6 immer noch verbreitet Anwendung.

Chrystal Disk Mark 6.0.2

Chrystal Disk Mark 8.0.0

ATTO Disk Benchmark 4.00.0f2

HD-Tune Pro 5.70 Lesen

HD-Tune Pro 5.70 Schreiben

HD-Tune Pro 5.70 Random-Access-Read

Bewertung

Die RAID-Tests fallen erwartungsgemäß aus. Die Leistungsfähigkeit des Verbunds hat sich bei den maximalen Transferraten im Vergleich zu einem einzelnen Laufwerk fast verdoppelt.

Schallpegelmessung

Bei der Schallpegelmessung wird, wie bei der Messtechnik beschrieben, der Betriebsschallpegel gemessen.

Die Schallpegelmessung weicht erheblich von den Ergebnissen ab, welche ich bei dem Sample für Hardwareluxx festgestellt habe. Das zweite Sample ist unter Last sowohl beim Spitzenwert als auch bei der durchschnittlichen Schallpegelaufnahme um ca. 5 dB(A) leiser. Hier zeigt sich also, dass eine Messung eines zweiten Samples durchaus eine Relevanz haben kann.

Fazit

Die WD GOld WD181KRYZ mit einer Speicherkapazität von 18 TB ist die erste Festplatte. die ich mir im Rahmen der Synology HD6500 zum zweiten Mal angesehen habe. Auch wenn ich, wie ich selbst erwartet hatte, keine großen Abweichungen feststellen konnte, ist es wichtig, dass dieser Beweis messtechnisch erbracht werden konnte. Noch viel wichtiger aber ist meiner Meinung nach, dass durch das zweite Sample und die noch bestehende Verfügbarkeit des ersten Samples endlich wieder RAID-Tests möglich waren.

Bis auf eine Abweichung bei der elektrischen Leistungsaufnahme beim Anlauf waren die Ergebnisse innerhalb der Messtoleranz gleich. Die deutlich höhere IOPS-Leistung in manchen Benchmark-Tests lässt sich auf die Unterschiede zwischen AMD und Intel zurückführen. Gerade beim Sockel Am4 sind Probleme mit der SATA-Controller-Leistungsfähigkeit insbesondere bei den SATA-SSDs keine Seltenheit.