Western Digital RED SA500 SATA-SSD, 500 GB, im Test

Das erste Produkt von Western Digital auf dem Fireblsblog ist die WD RED SA500 NAS-SSD. Passend zur 480 GB Version der Seagate IronWolf SSD 110, welche ich im November 2019 getestet habe, betrachten wir hier die 500-GB-Version. WD hat letztes Jahr diese SSD Reihe speziell für den Einsatz im NAS vorgestellt. Die SA500 sind nicht nur in der Baugröße 2,5″ verfügbar, sondern auch als SATA-M.2. Dieses Format wird im NAS-Bereich auf Erweiterungskarten unterstützt. Hierzu berichtete ich bereits bei der QNAP QM2-2S10G1T, welche gegenüber ihrer NVME-Variante den Vorteil besitzt, dass die Bandbreite für SSD und 10G-Ethernet geteilt wird. Ob sich das bei der von Synology angekündigten Karte ähnlich verhalten wird, ist noch nicht klar. Auf jeden Fall haben die SATA-M.2-Versionen damit einen Vorteil und es lässt sich so ein Bedarf ableiten.

Die RED SA500 ist als 2,5″-Gehäuse Version auch in den Größen 1 TB, 2 TB und 4 TB erhältlich. Wir testen also die kleinste Variante dieser SSD. Als SATA-M.2 in der Baugröße 2280 sind nur 500 GB, 1 TB und 2 TB verfügbar. Auf eine 4-TB-Variante verzichtet Western Digital an dieser Stelle. Bemerkenswert ist auch, dass die Preise bei gleicher Kapazität unabhängig von der Baurart gleich sind. Abgesehen von den Angaben zu der TBW, der jährlichen Transferleistung, haben alle Modelle bis einschließlich 2 TB die selben Angaben zu Transferrate und IOPS. Das Modell mit 4 TB Kapazität verfügt nur über 82000 Random Write IOPS.

Zur 5-V-Thematik, wie sie bei den Seagate IronWolf SSD110 aufgetreten ist, habe ich keine Informationen zu allen Kapazitätsgrößen gefunden. Vorab sei jedoch gesagt, dass das von mir getestete 500-GB-Modell keine 12-V-Versorgung benötigt.

Durchführung – Teil 1

Lieferumfang und technische Daten

Analog zur IronWolf SSD 110 kommt auch WD’s RED SA500 in einem kleinen Pappkarton und ist sicher in einer antistatischen Schutzfolie verpackt.

Hersteller Western Digital
Serie RED
Typ SA500
Kapazität 500 GB
Max. IOPS 4kB QD32(R / W) 95.000 / 85000
Interne Temperatur im Betrieb 0°C bis 70°C
NAND-Flash-Speicher 3D-NAND
Controller keine Angabe
Gesamtschreibleistung 350 TB
Nicht korrigierbare Lesefehler pro gelesenen Bits 1 pro 10E17
Übertragungsgeschwindigkeit Lesen 560 MB/s
Übertragungsgeschwindigkeit Schreiben 530 MB/s
Übertragungsstandard SATA III 6G
Energieverbrauch Betrieb/Leerlauf/Sleep 3,35 W / 0,056 W / 0,005
MTBF „up to 2,000,000 h“
Garantie 5 Jahre
Modell WD500G1R0A

Detaillierte Bilder

Das bunte Logo der SSD auf der Vorderseite.

Die Unterseite der SSD. Hier gibt es keine besondere Kühloberfläche, sondern das Etikett mit technischen Daten zum Produkt.

Die SSD ist mit 7,5 mm recht flach, wie aktuell üblich.

Vorder- und Rückseite der SSD.

Da sich das Gehäuse der SSD mit vier Schrauben, welche unter dem Etikett versteckt sind, problemlos öffnen lässt, habe ich einen Blick hinein riskiert. An der verbauten Platine lässt sich ersehen, dass hier die kleinste Ausbaustufe in Sachen Speicherkapazität vorliegt.

Die Platine ist mit weiteren zwei Schrauben im Gehäuse gesichert und der Controller verfügt über ein Wärmeleitpad, welches an das Gehäuse führt.

Auf der Rückseite sind zwei weitere Bausteine.

Detaillierte Features

Durchführung – Teil 2

Energieverbrauchsmessung

Die Energieverbrauchsmessung führe ich wie für Festplatten üblich durch. Den genauen Ablauf der drei Tests habe ich auf einer separaten Seite beschrieben. Hier gehts zu den Messmethoden.

Legende zu den Messungen:

Kanal 1 (gelb) stellt die Spannungsmessung 12 V bei einer Darstellung von 10 V je Kästchen dar. Kanal 2 (türkis) stellt die Spannungsmessung 5 V bei einer Darstellung von 5 V je Kästchen dar. Kanal 3 (rosa) stellt den Stromverlauf auf der 12 V Schiene dar, bei einem Verhältnis von 2 A je Kästchen. Kanal 4 (blau) stellt den Stromverlauf der 5 V Schiene bei einem Verhältnis von 1 A je Kästchen dar. Der mit MATH gekennzeichnete Kanal stellt das Produkt einer Multiplikation von Kanal eins und drei dar, also die Leistung auf der 12 V Schiene. Für 5 V müssen wir diese Berechnung von Hand durchführen. Da das Oszilloskop uns eine .csv Datei mit allen Messwerten erstellt hat, ist das kein Problem.

U ist die Bezeichnung für Spannung und wird in Volt (V) angegeben. I ist die Bezeichnung für Strom und wird in Ampere (A) angegeben. P ist die Bezeichnung für die elektrische Leistung und wird in Watt (W) angegeben.

Messung 1 Anlauf

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max AMP1
U 12V12,0 V12,00 V
U 5V5,20 V5,00 V
I 12V0,0 A0,0 A
I 5V0,480 A0,52 A
P 12V0,0 W0,0 W
P 5V2,496 W2,6 W

1Spannungswert zwischen dem Mittelwert der oberen Signalformdachschräge und dem Mittelwert der unteren Signalformdachschräge. Dieser gibt uns eine bessere Interpretation der Ergebnisse im hohen Wertebereich, da so die höchsten Spitzen mathematisch geglättet werden.

Erwartungsgemäß ist der Stromverbrauch aufgrund der wenigen Speicherbausteine sehr gering. Es läßt sich auch keine Leistungsspitze im Einschaltmoment messen.

Messung 2 Idle

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Durchschnitt
U 12V11,9 V
U 5V5,00 V
I 12V0,0 A
I 5V0,0256 A
P 12V0,0 W
P 5V0,128 W

Im Ruhezustand sinkt der Verbrauch stark ab. Während der drei Spitzen werden 240 mA gemessen.

Messung 3 Kopieren

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max Durchschnitt
U 12V12,0 V11,9 V
U 5V5,20 V5,00 V
I 12V0,0 A0,0 A
I 5V0,68 A0,351 A
P 12V0,0 W0,0 W
P 5V3,536 W1,755 W

Auch bei dieser Messung ist die WD RED SA500 äußerst sparsam.

Messung 4 ATTO 1 MB bis 64 MB

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max Durchschnitt
U 12V12,0 V11,9 V
U 5V5,20 V5,00 V
I 12V0,0 A0,0 A
I 5V0,6 A0,309 A
P 12V0,0 W0,0 W
P 5V3,12 W1,545 W

Bei der letzten Messung genehmigt sich die RED SA500 etwas mehr Leistungsaufnahme als die Seagate IronWolf SSD 110. Während mit voller Last kopiert wird, liegen wir hier dennoch mit Ergebnissen im Durchschnitt von unter 2 W in zu vernachlässigend geringen Bereichen. Festplatten nehmen für die gleiche Tätigkeit ein Vielfaches an elektrischer Leistung auf.

Benchmarks

Die SSD wurde im leeren Zustand getestet. Für das Durchführen der Benchmarks habe ich die SSD in einem Testrechner verbaut.

Technische Daten
Prozesssor AMD Ryzen 5-2400G
Mainboard Gigabyte GA-AB350N-Gaming Wifi
Arbeitsspeicher Patriot Viper 16 GB DDR4-3000Mhz
Netzteil Corsair SF450
USBController YOTTAMASTER CA31-AC USB3.1 Gen2 (1x USB-Type-C, 1xUSB-Type-A)

Die SSD wurde am internen SATA-Port des B350 Chipsatzes betrieben.

Betriebssystem Windows 10 Home 1909

Im Vergleich mit der Seagate IronWolf SSD110 ist die RED SA500 in der Disziplin des Schreibens deutlich stärker. Dies spiegelt sich über alle Benchmarks hinweg bis zu den IOPS Werten. Mit der WD RED SA500 lässt sich durchweg mit über 500MB/s transferieren, egal in welche Richtung. So sollen Benchmarks einer 2,5″-SATA-SSD aussehen. Hinzu kommt, dass sich die SSD während der Tests nur wenig erwärmt hat. Am Gehäuse kaum spürbar, pendelte die gemessene Temperatur zwischen 28°C und 34°C. Auch dies sind hervorragende Werte.

Fazit

Die WD RED SA500 NAS-SSD hat einen guten Eindruck hinterlassen. Im direkten Vergleich zur Seagate IronWolf SSD 110 480 GB ist sie etwas schneller sowie etwas sparsammer. Bei der Nutzung als Zwischenspeicher im NAS dürfte hauptsächlich die etwas höhere IOPS Leistung der RED SA500 messbare Vorteile bringen. Ob die Einsparung von ein paar 100 mW beim Betrieb zwischen Festplatten ins Gewicht fallen, muss jeder für sich selbst bewerten. Hier muss man auch zur Kenntnis nehmen, dass die Seagate SSD von der Nytro-Serie abstammt und somit Wurzeln im Enterprise-Segment hat. Hier ist eine etwas erhöhte Leistungsaufnahme nicht unüblich. Eine ähnliche Information zu SA500 gibt es bei Western Digital, wie immer, natürlich nicht. Bei der Gesamtschreibleistung darf die RED SA500 nur 350 TB schreiben; die Mitbewerber bieten hier deutlich höhere Werte. Auf die fünf Jahre Garantie bezogen, enspricht das dem 0,383 fachen Schreiben der Kapazität, bzw. 191,5GB pro Tag fünf Jahre lang. Das sollte dennoch für die meisten Anwendungsfälle ausreichen.

Aber auch so macht die WD RED SA500 480 GB eine sehr gute Figur. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die RED SA500 als 500 GB Modell für gerade mal 78 Euro erhältlich, während man für eine IronWolf SSD 110 mit 480 GB mindestens 125 Euro investieren muss. Angesichts dieser Preisdifferenz fällt die Wahl natürlich klar auf die SSD von Western Digital.