Toshiba MG08A, 16 TB, MG08ACA16TE, ein zweites Sample im Test.

Die MG08A mit 16 TB ist ein Enterpriselaufwerk von Toshiba, welches sich sehr großer Beliebtheit erfreuen kann. Mit seiner Mischung aus einer großen Kapazität, hoher maximaler Transferrate, Laufruhe und einem attraktiven Preis vereint es alle Vorteile einer Helium-gefüllten Festplatte und das, obwohl sie als Enterprise-Laufwerk keine Optimierung im Bezug auf Betriebslautstärke und der Aufnahme elektrischer Leistung besitzt. Daher hat sich die MG08A auch in der Power-User- und NAS-Szene einen Namen gemacht. Der einzige Wermutstropfen besteht in der Garantiepolitik von Toshiba, die eine Reklamation nur beim Händler und nicht beim Hersteller direkt vorsieht.

Gleich zwanzig Exemplare dieser Festplatte konnte der Hersteller Toshiba für meinen Test der Synology High Density HD6500 zur Verfügung stellen. Das A innerhalb der vollständigen Beschreibung MG08ACA16TE weist auf das Vorhandensein eines SATA-Anschlusses hin. Würde an dieser Stelle ein S stehen, handelt es sich um ein Modell mit SAS-12G-Schnittstelle. Ein Verweis auf diesen Umstand an dieser Stelle lohnt sich besonders, da Synology für den Test Modelle der hauseigenen Serie HAT5200-16T bereit gestellt hat. Diese werden von Toshiba für Synology gefertigt und entsprechen Hardware-technisch eben jenen Toshiba MG08SCA16TE. Laut Synology bekommen diese eine speziell angepasste und zertifizierte Firmware.

Bei der Grundlage dieses Artikels handelt es sich nicht um das Sample, welches ich bereits auf Hardwareluxx.de getestet habe. Daher fällt der Artikel auch etwas kürzer aus. Wer das Modell MG08ACA16TE also nicht kennt, dem empfehle ich meinen Artikel zu dieser Festplatte auf Hardwareluxx.de

Link zum Artikel

Durchführung – Teil 1

Lieferumfang und technische Daten

Ein passendes Datenblatt konnte ich glücklicherweise noch finden.

HerstellerToshiba
SerieEnterprise Capacity HDD
ModellMG08ACA16TE
Kapazität16 TB
AufnahmemethodeCMR
RV-SensorenJa
Workload-Rate550 TB
Cache512 MB
U/min7200 U/min
Übertragungsgeschwindigkeit (max.)262 MB/s
nicht korrigierbare Lesefehler pro gelesenem Bit, max.1 Sektor pro 10E15
ÜbertragungsstandardSATA III
Energieverbrauch Last/Leerlauf/Standby7,63 W / 4,0 W /keine Angabe
Geräusch ( dB(A) ) Leerlauf /Lastkeine Angabe / 20
MTBF2.500.000
Garantie5 Jahre

Detaillierte Bilder

Die Oberseite im Fokus. Der Aufkleber weist die Festplatte als Eigentum von Toshiba aus. Im Anschluss an den Test mussten die Festplatten wieder zum Hersteller zurückkehren.

Die Unterseite der MG08ACA16TE.

Die Seitenansicht der Festplatte gefolgt von der vorderen und der hinteren Ansicht.

Bewegte Bilder

Natürlich gibt es auch zu dieser Festplatte ein Video auf dem Youtube-Kanal des Fireblsblogs.

Link zum Video

Durchführung – Teil 2

Energieverbrauchsmessung

Die Energieverbrauchsmessung führe ich wie üblich für Festplatten durch. Den genauen Ablauf der drei Tests habe ich auf einer separaten Seite beschrieben. Hier gehts zu den Messmethoden.

Legende zu den Messungen:

Kanal 1 (gelb) stellt die Spannungsmessung 12 V bei einer Darstellung von 10 V je Kästchen dar. Kanal 2 (türkis) stellt die Spannungsmessung 5 V bei einer Darstellung von 5 V je Kästchen dar. Kanal 3 (rosa) stellt den Stromverlauf auf der 12 V Schiene dar, bei einem Verhältnis von 2 A je Kästchen. Kanal 4 (blau) stellt den Stromverlauf der 5 V Schiene bei einem Verhältnis von 1 A je Kästchen dar. Der mit MATH gekennzeichnete Kanal stellt das Produkt einer Multiplikation von Kanal eins und drei dar, also die Leistung auf der 12 V Schiene. Für 5 V müssen wir diese Berechnung von Hand durchführen. Da das Oszilloskop uns eine .csv Datei mit allen Messwerten erstellt hat, ist das kein Problem.

U ist die Bezeichnung für Spannung und wird in Volt (V) angegeben. I ist die Bezeichnung für Strom und wird in Ampere (A) angegeben. P ist die Bezeichnung für die elektrische Leistung und wird in Watt (W) angegeben.

Messung 1 Anlauf

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max AMP1
U 12V12,8 V11,90 V
U 5V5,60 V5,12 V
I 12V1,76 A1,42 A
I 5V0,84 A0,752 A
P 12V20,8 W17,1 W
P 5V 4,704 W3,85 W

1Spannungswert zwischen dem Mittelwert der oberen Signalformdachschräge und dem Mittelwert der unteren Signalformdachschräge. Dieser ermöglicht uns eine bessere Interpretation der Ergebnisse im hohen Wertebereich, da so die höchsten Spitzen mathematisch geglättet werden.

In diesem Test benötigten wir für den Anlauf 20 % mehr Energie als mit dem Hardwareluxx-Exemplar. Wichtig ist dabei, dass es sich bei Hardwareluxx um ein neues Exemplar handelte. Die MGo08A-Festplatten hier haben aber teilweise viele Betriebsstunden auf dem Uhrwerk und wurden schon für so manchen Test eingesetzt.

Messung 2 Idle

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Durchschnitt
U 12V12,0 V
U 5V5,00 V
I 12V0,317 A
I 5V0,0936 A
P 12V3,50 W
P 5V0,468 W

Hier verhält es sich genau umgekehrt. Während ich bei dem Hardwareluxx-Sample fast 6 W gemessen habe, bewegen wir uns im aktuellen Test bei Werten knapp unter 4 W, was ein erheblich besseres Ergebnis darstellt.

Messung 3 Kopieren

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max Durchschnitt
U 12V12,8 V12,3 V
U 5V5,60 V5,02 V
I 12V0,96 A0,364 A
I 5V0,76 A0,385 A
P 12V12,0 W3,98 W
P 5V4,256 W1,933 W

In der dritten Messung weichen die Ergebnisse lediglich um 17 mW ab.

Messung 4 Random-Access-Read

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max Durchschnitt
U 12V12,8 V12,0 V
U 5V5,60 V5,02 V
I 12V1,68 A0,835 A
I 5V1,00 A0,356 A
P 12V20,8 W9,7 W
P 5V5,6 W1,787 W

Auch bei dieser Messung sind es nur 20 mW Abweichung, was zum einen der Messtoleranz entspricht und zum anderen die Ergebnisse validiert.

Benchmarks

Für die Benchmarks habe ich die Festplatten nicht im Hardwareluxx.de-Test-PC gemessen. Auch wenn ich für den Test keine RAID-Benchmarks erstellt habe, bietet sich ein Vergleich mit der anderen Plattform bestens für diesen Test an. Da der Aufwand rund um den Artikel zur Synology High Density HD6500 äußerst umfangreich war, habe ich die RAID-Messungen bei der MG08A schlicht vergessen. Im Anschluss musste der Testmustersatz wieder zu Toshiba zurück, sodass ich diese Messung auch nicht nachliefern kann.

Chrystal Disk Mark 6.0.2

Chrystal Disk Mark 8.0.0

ATTO Disk Benchmark 4.00.0f2

HD-Tune Pro 5.70 Lesen

HD-Tune Pro 5.70 Schreiben

HD-Tune Pro 5.70 Random-Access-Read

Bewertung

Ähnlich wie bereits bei der WD Gold, 18 TB, WD181KRYZ, fallen die Ergebnisse auch hier aus. Beide Testmuster sind mal hier und mal auf Hardwareluxx etwas schneller. Einzig die I.O.-Leistungsfähigkeit fällt für das Intel-System wieder deutlich höher aus, was sich sowohl in besseren IOPS als auch in besseren Random-access-Werten zeigt.

Schallpegelmessung

Bei der Schallpegelmessung wird, wie bei der Messtechnik beschrieben, der Betriebsschallpegel gemessen.

Die Messung des Schallpegels im Bereich des Leerlaufs fällt erwartungsgemäß aus. Da es sich bereits um ein leises Modell handelt – trotz seiner Enterprise-Herkunft -, fällt das Ergebnis wie schon bei Hardwareluxx hervorragend aus. Unter Last ist die hier getestete MG08A einen Dezibel (A) leiser und im Durchschnitt sind es sogar 2 dB(A).

Fazit

Auch wenn – aus Sicht der maximalen Transferleistung – mit diesem Modell der MG08ACA16TE alles beim Alten geblieben ist, zeigte diese Festplatte, dass es auch leiser geht. Mit nur 60 % der elektrischen Leistungsaufnahme im Leerlauf, verglichen mit dem Hardwareluxx-Testmuster, gehört sie zwar weiterhin noch nicht zur Spitze der Tabelle, aber 4 Watt sind erheblich besser als 6 Watt. Ob sich dort doch Zugriffe bemerkbar machten oder ob das Muster wirklich so viel schlechter war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Auch hier zeigt sich wieder, dass der Verbleib eines Musters beim Redakteur durchaus Sinn macht 🙂 .

Ihr ausgezeichneter Ruf als günstige und gute Festplatte, ob im NAS oder im Server, spricht für sich. Mit aktuell nur ca. 250 Euro bietet sie mit ihren 16 TB ein sehr gutes >Verhältnis aus Preis und Leistung. Wichtig bleibt am Ende nur die Information, bei den MGxx-Festplatten einen guten und zuverlässigen Händler zu wählen. Toshiba bietet weiterhin keinen direkten Endkundenservice bei diesem Enterprise-Festplattenmodell an. Mehr Informationen dazu lassen sich im Hardwareluxx-Artikel finden.