Seagate Medalist Pro 4520, ST34520N, im Klassik-Artikel.

Die Seagate ST34520N ist das erste Modell der Medalist Pro Serie im Fireblsblog-Klassik-Artikel. Die bisher getesteten Modelle aus der Medalist-Serie drehten nur mit 5400 rpm. Ähnlich wie bei den aktuellen BarraCuda-Compute- und BarraCuda-Pro-Modellen, drehen die Festplatten der Pro-Serie mit 7200 rpm. Die ST34520N ist auch ein SCSi-Modell, wohingegen alle bisher erschienenen Medalist-Modelle einen IDE-Anschluss besaßen. Mit 4,5 GB habe ich das kleinste Modell der Serie im Test. Die ST36530 mit 6,5 GB und die ST39140 mit 9,1 GB stellen die weiteren Variationen dar.

Ähnlich wie beim Test der BarraCuda18XL, der ST39216W, gibt es von der Medalist-Pro-Serie wieder unterschiedlichste Ausführungen. N-, W- und C-Endungen für die Anschluss-Art sind in verschiedenen Kombinationen von single-ended und multimode (SE/LVD) verfügbar.

Die Medalist Pro 4520 gibt es neben dem von mir getesteten Modell auch in der Variante ST34520A, also mit 40-pol.-IDE-Anschluss.

Technische Daten

HerstellerSeagate
SerieMedalist Pro
ModellST34520N
Kapazität4,55 GB
Platter2
Lese-/Schreibköpfe4
Latenz4,17 ms
integrierter Terminatorbei N-/W-Modellen
kTpi9,57
Zeit bis zur verifizierten Formatierung18 Minuten
Cache512 kb
U/min7200 U/min
Übertragungsgeschwindigkeit (max.)23,8 MB/s
nicht korrigierbare Lesefehler pro gelesenem Bit, max.1 Sektor pro 10E14
ÜbertragungsstandardUltra-2-SCSI (FAST-40)
Energieverbrauch Last/Leerlauf/Standby6,1 W /5,5 W / 1,1 W
Geräusch (bels) Leerlauf /Last4,0 / 4,3
MTBF800.000
Garantie5 Jahre

Detaillierte Bilder

Die Oberseite der Medalist Pro unterscheidet sich signifikant von den bisher getesteten Medalist-Modellen.

Auch die Unterseite weicht ab. Hier ist kein SeaShield oder Ähnliches zum Schutz der Platine verbaut. Diese ist auch deutlich größer und umfangreicher bestückt.

In der Seitenansicht ähnelt die Medlalist Pro entfernt den Helium-Festplatten der ersten und zweiten Generation.

Die Vorder und Rückseite mit dem 50-pol.-SCSI-Anschluss.

Bewegte Bilder

Natürlich habe ich auch zu dieser Festplatte ein Video gemacht. Es ist wie immer auf dem Youtube-Kanal des Fireblsblogs verfügbar.

Link zum Video auf Youtube

Inbetriebnahme

Die Festplatte wurde ohne Probleme erkannt.

Der Kurztest von SeaTools for Windows ergab keine Fehler. Hier sieht noch alles gut aus, …

Benchmarks

aber leider zeigt sich bei den Benchmarks, dass die Festplatte technisch nicht mehr fehlerfrei funktioniert. Bei HD-Tune ist gut erkennbar, dass die Transferrate in einem bestimmten Bereich stark einbricht. Dies ist reproduzierbar und es konnte trotz entsprechender Maßnahmen keine Abhilfe geschaffen werden.

Energieverbrauchsmessung

Die Energieverbrauchsmessung führe ich wie üblich für Festplatten durch. Den genauen Ablauf der drei Tests habe ich auf einer separaten Seite beschrieben. Hier gehts zu den Messmethoden. Als Test-System kommt eines meiner klassischen Sockel-775-Systeme zum Einsatz, desweiteren ein Core2Duo E6750 auf Asus P5B Deluxe (Intel P965 Chipsatz) sowie der bereits besprochene Adaptec 19160 Controller.

Legende zu den Messungen:

Kanal 1 (gelb) stellt die Spannungsmessung 12 V bei einer Darstellung von 10 V je Kästchen dar. Kanal 2 (türkis) stellt die Spannungsmessung 5 V bei einer Darstellung von 5 V je Kästchen dar. Kanal 3 (rosa) stellt den Stromverlauf auf der 12 V Schiene dar, bei einem Verhältnis von 2 A je Kästchen. Kanal 4 (blau) stellt den Stromverlauf der 5 V Schiene bei einem Verhältnis von 1 A je Kästchen dar. Der mit MATH gekennzeichnete Kanal stellt das Produkt einer Multiplikation von Kanal eins und drei dar, also die Leistung auf der 12 V Schiene. Für 5 V müssen wir diese Berechnung von Hand durchführen. Da das Oszilloskop uns eine .csv Datei mit allen Messwerten erstellt hat, ist das kein Problem.

U ist die Bezeichnung für Spannung und wird in Volt (V) angegeben. I ist die Bezeichnung für Strom und wird in Ampere (A) angegeben. P ist die Bezeichnung für die elektrische Leistung und wird in Watt (W) angegeben.

Messung 1 Anlauf

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max
U 12V12,8 V
U 5V5,40 V
I 12V2,88 A
I 5V0,56 A
P 12V32,0 W
P 5V3,02 W

Verglichen mit den bisher getesteten Modellen der Medalist-Reihe mit IDE-Anschluss benötigt die Medalist Pro mit SCSi-Anschluss erheblich mehr Leistung.

Messung 2 Leerlauf

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Durchschnitt
U 12V11,9 V
U 5V5,00 V
I 12V0,608 A
I 5V0,402 A
P 12V6,8 W
P 5V2,01 W

Auch im Leerlauf zeigt sich dasselbe Bild. Die Medalist Pro benötigt ein Vielfaches der aufgenommenen elektrischen Leistung verglichen mit den IDE-Modellen.

Messung HD-Tune Benchmark 2.55

Nachfolgend sind die Ergebnisse interpretiert:

Kanal Max Durchschnitt
U 12V12,0 V11,9 V
U 5V5,40 V5,00 V
I 12V1,84 A0,597 A
I 5V0,68 A0,482 A
P 12V20,8 W6,71 W
P 5V3,67 W2,41 W

Auch hier zeigt sich ein deutlicher Mehrverbrauch. Die drei Spitzen waren auch während der Messung akustisch durch den Antrieb wahrnehmbar.

Schallpegelmessung

Bei der Schallpegelmessung wird, wie bei der Messtechnik beschrieben, der Betriebsschallpegel gemessen.

Im Rahmen der Schallmessung zeigt sich zwar auch, dass die Medalist Pro deutlich lauter als die IDE-Modelle ist, aber nicht so laut, wie die bisher getesteten SCSI-Festplatten verschiedener Serien. Die Spitze mit über 40 dB(A) entspricht dem Ereignis, welches sich auch bei der dritten Messung der aufgenommenen elektrischen Leistung ereignet hat.

Fazit

Bei der Medalist Pro 4520, ST34520N, handelt sich sich nicht einfach nur um eine mit 7200 rpm schneller drehende Medalist-Festplatte, wie wir sie aus der aktuellen Zeit kennen. Mit einem SCSI-Anschluss und einem anderen Aufbau handelt es sich eher um eine eigene Art von Seagate Festplatten. Die Medalist Pro 4520 gibt es auch in der Variante ST34520A, also mit IDE-Anschluss. Hier wäre ein Vergleichstest sehr interesssant, gerade was die elektrische Leistungsaufnahme angeht. Dieses Modell befindet sich aber nicht in meiner Sammlung. Unglücklicherweise hat auch in diesem Artikel der Zahn der Zeit zugeschlagen und ich kann keine makellosen Benchmarks präsentieren. Dennoch hat es mich sehr gefreut, dass die Festplatte angelaufen ist und ich grunsätzlich Messungen durchführen konnte.