Synology RackStation RS820RP+ mit E10G18-T2 im Test

Fazit

Die RS820RP+ hat mir beim Testen sehr viel Freude bereitet. Da ich mit den Modellen RS815+ und RS815RP+ aufgrund meiner beruflichen Arbeit schon umfangreich zu tun hatte, war hier bereits schon ein Gefühl für den Vorgänger vorhanden. Im Vergleich zu meinen Erfahrungen mit dem vorletzten Modell, fühlt sich die neue Generation durchaus flotter an. Ob dies der Denverton-Plattform mit ihrem schnelleren DDR4-Arbeitsspeicher zuzuschreiben ist oder an den moderneren Helium-Festplatten liegt, welche bei der Anschaffung der RS815(RP)+ Geräte noch nicht verfügbar waren, bleibt am Ende offen.

Genau wie schon bei der RS1619xs+ fehlt mir bei der RS820RP+ auch das 10G-Ethenet ab Werk. Da Synology auch auf seinen eigenen Karten den Aquantia-Chip benutzt, sollte diese Eigenschaft das Produkt nur unwesentlich teurer machen und einen großen Mehrwert bieten. Auch hier lässt sich wieder über den Preis streiten. Synology bietet auch bei den kleinsten Geräten wie der DS218+ bereits den vollen Umfang seines Betriebsystems und daher reduziert man beim Preis für größere Geräte schnell auf Ihre Hardware. Hier sollte jedoch bedacht werden, dass man mit einer Synology Enterprise SAS SA3400 natürlich bedeutend größere Infrastrukturen bedienen kann als mit einer RS219.

Den Preis von ca. 1250 Euro der RS820RP+ halte ich, in Anbetracht meiner bisherigen Erfahrungen und der redundanten Netzteile, für angemessen. Dieser dürfte sogar noch einen Tick höher ausfallen, wenn dafür 10G-Ethernet mit an Bord wäre. Den Preisabstand zur RS1619xs+, welche einen schnelleren Prozessor und ECC-RAM bietet, halte ich für zu groß. Die RS1619xs+ bietet meiner Meinung nach aber nicht so viel mehr, dass eine Investition von zusätzlichen 1000 € gerechtfertigt wäre.

Daher denke ich, dass die RS820RP+ eine sehr gute Wahl in ihrem Segment ist. Das Testsystem kostet mitsamt der 10G-Erweiterungskarte und Festplatten ca. 3600 Euro. Sinnvoll ist eine Arbeitsspeichererhöhung. Ein 16 GB Riegel DDR4-2666 im SoDIMM-Format ist bereits ab 60 Euro erhältlich. Das wäre, neben dem fehlenden 10G-Ethernet, auch mein zweiter Kritikpunkt. In Zeiten solch niedriger Arbeitsspeicherpreise, sollten mehr als 2 GB RAM ab Werk verbaut sein. Das System erlaubte mir so nur 256MB RAM für eine virtuelle Maschine im Synology Virtual Machine Manager. Damit lässt sich gerade so der heimische Router virtualisieren. Bei einem NAS dieser Preisklasse sollte eine Unterstützung für ECC-Arbeitsspeicher vorhanden sein.

Wer eine Zusatzkarte nicht scheut und ohne ECC-RAM leben kann, erhält hier ein tolles NAS zu einem angemessenen Preis.

Der Test hat mir sehr viel Freude bereitet, auch wenn am Ende die RackStation wieder zu Synology zurückkehren musste. Ich denke, ein solches Equipment würde jeder gerne behalten.