56TB im Doppeltest. 4x Seagate Exos X14 14TB in der Synology RS1619xs+. Teil 2 Synology RS1619xs+

Lautstärke

Die Synology RS1619xs+ ist ein 1HE-Server, welcher für die Montage in einem 19″ Rack vorgesehen ist. Diese Information möchten wir uns nochmal in den Kopf rufen. Die gesamte Kühlung in der Rackstation übernehmen zwei 40mm Hochleistungslüfter. Das Betriebsgeräusch liegt im Mittelfeld für meine Erfahrung mit Full-Size-1HE-Servern. Ein IBM X3550M2 ist deutlich lauter. Das Geräusch liegt etwa auf dem Niveau eines HP Proliant DL360G5/6. Ein Dell PowerEdge R610/R620/R630 ist deutlich leiser. Je nach Last ändert sich die Drehzahl signifikant im Modus „Still“. Auf „Leistung“ bleibt die Drehzahl auf einem hohen Niveau und ändert sich kaum, im Gegensatz zu „Still“.

Da hier meine Erfahrung begrenzt ist, kann ich auf jeden Fall behaupten, dass die RS1619xs+ deutlich lauter ist als eine gängige Diskstation aufgrund ihrer bauartbedingten zwei kleinen Lüfter. Das Geräusch der Festplatten wird von den Lüftern komplett überlagert. Aber nochmal: Ein 1HE-Rackgerät muss meiner Meinung nach nicht leise sein, sondern sich ausreichend kühlen und das passiert zuverlässig.

Wichtig ist hier der Hinweis: Aufgrund des Kühlkonzeptes würde ich nicht empfehlen die Lüfter gegen gegebenenfalls leisere Exemplare zu tauschen!

Durchführung – Teil 2

Benchmarks

Die Benchmarks stellen mich vor die Herausforderung, die Rackstation auszulasten ohne auf 10G Ethernet zurückgreifen zu können. Für die Anbindung wird eine optional bei Synology erhältliche Netzwerkkarte benötigt. Da ich auch keinen 10G Ethernet Switch besitze, ist dieser Umstand nicht weiter schlimm.

Die Rackstation besitzt vier Netzwerkanschlüsse, welche sich zu einem Portbündel zusammen schalten lassen. In Verbindung mit einem korrekt konfigurierten Switch (Cisco SG350-28) lässt sich jedoch mit mehreren Klienten einiges an Last auf die Rackstation geben.

Für diesen Test habe ich vier Computern iSCSI Laufwerke zugewiesen. Auf diese wird nun zeitgleich zugegriffen und ein Testpacket aus acht mal das Windows 10 1809 Image kopiert.

iSCSI Target erstellen

Wie eigentlich jede Funktion bei DSM, ist das Erstellen eines iSCSI-Targets bei Synology kein Hexenwerk.

Die Applikation iSCSI Manager beinhaltet alle dafür notwendigen Einstellungen und Zugriffe.

Unter dem Menüpunkt Target lässt sich ein neues Target erstellen. Ein iSCSI-Target ist Master bei dem sich der iSCSI-Initiator „Slave“ anmeldet, um das ihm zugewiesene Laufwerk zu verbinden.

Nachdem dem Targen ein Name sowie die für jedes Target individuelle IQN vergeben wurde, lässt sich bei Bedarf das Challenge Handshake Authentication Protocol zur Zugriffsbeschränkung auf das Target aktivieren.

Im nächsten Schritt besteht die Möglichkeit ein vorhandenes LUN zu nutzen oder ein neues LUN zu erstellen. Die Logical Unit Number dient dazu, rein physischen Festplattenplatz zu logischem Storage-Platz zur Nutzung durch das Betriebssystem eines Klienten zu machen. LUNs finden bei den meisten SAN Verwendung.

Größe, Name und der Ort des zugewiesenen Speichers sowie die Art der Bereitstellung werden hier festgelegt. Da mit 25TB Netto beim RAID 10 mehr als genug Speicherplatz zur Verfügung steht, kann ich an dieser Stelle auf Thin Provisioning verzichten.

Zum Schluss werden nochmal alle getätigten Auswahlen aufgezeigt.

Das „Target-1“ ist erfolgreich erstellt. diesen Prozess habe ich noch dreimal wiederholt.

Alle vier Targets sind erstellt und bereits mit den Test-PCs verbunden.

Der Test

Von insgesamt vier PCs wurden jeweils 10 Images kopiert. Das ergibt eine Datenmenge von rund 50GB pro Klient bzw 200GB, welche die Rackstation „wegschreiben“ muss. Etwas weniger als 10 Minuten hat die RS1619xs+ benötigt, bei einem Schnitt von 340MB/s über das LACP-Portbündel aus vier Gigabit Anschlüssen. Wenn man berücksichtigt, dass vier vollkommen unterschiedliche Systeme über das „normale“ Ethernet geschrieben haben, ist diese Leistung schon sehr beeindruckend. Über 10G-Ethernet lässt sich sicherlich ein Wert zwischen 400-500MB/s realisieren. Erfahrungsgemäß liegt die sequentielle Transferrate eines RAID10 aus vier 12 TB-Festplatten bei 510 MB/s, daher ist diese Annahme durchaus realisitisch.

Die Leistung pro LUN

Bei LUN 3 und 4 ist die Leistung nicht so hoch wie bei LUN 1 und 2.

Die Auslastung des Netzwerkportbündels.

Die CPU Auslastung ist etwas angestiegen, aber dennoch nicht relevant.

Der Arbeitsspeicher ist durch den Test überhaupt nicht belastet.

Die Datenträgerauslastung liegt bei 50%.

Die Auslastung des Volumes liegt bei 91%.