Festplatten-Preise in Zeiten von Chia (XCH)

Bereits im Jahr 2017 gab es schon einmal einen extremen Anstieg der Preise von Grafikkarten, damals aufgrund der hohen Nachfrage im Zusammenhang mit dem Schürfen von Kryptowährungen, wie z.B. BitCoin. Nachdem sich die Preise kurzzeitig erholt hatten, sind Grafikkarten seit vergangenem Jahr wieder auf einem nie vorstellbaren Höhenflug unterwegs. Modelle wie die NVIDIA Geforce RTX3090 sind preismäßig von 1400 Euro auf 3400 Euro gesprungen.

Die neue Kryptowährung Chia, Währungszeichen XCH, sorgt nun für so geartete Zustände auch auf dem Festplattenmarkt. Das Schürfen dieser Kryptowährung erfordert neben einer schnellen SSD auch viel Speicherplatz, um die sog. Plots zu lagern. Da gerade in Asien oder in vergleichbaren Regionen, in denen der Strompreis besonders günstig ist, das Schürfen von Kryptowährungen ohnehin schon beliebt ist, führt die neue Kryptowährung zu exorbitanten Preisanstiegen.

Festplatten wie die Seagate Exos X18, 18 TB, ST18000NM000J, welche ich bereits bei Hardwareluxx getestet habe, sind von unter 400 Euro auf fast 900 Euro (Bestpreis bei Idealo.de) geklettert. Genauso die Toshiba MG08A, 16 TB, welche von knapp über 300 Euro auf fast 700 Euro angestiegen ist. Ähnlich wie bei den Grafikkarten, sind das absurde Preise, welche nichts mehr mit dem eigentlichen Produkt zu tun haben und weit über der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers zum Zeitpunkt des Erscheinens liegen.

Nicht nur, dass der Festplattenmarkt damit für normale Nutzer zum Erliegen kommt, es gibt auch eine weitere negative Auswirkung. Im Internet kursieren verschiedene Schätzungen, dass das Schürfen von Kryptowährungen im Jahr 2020 bereits mehr als der Hälfte der, durch den Betrieb des Internets aufgenommenen, elektrischen Leistung entspricht. Es werden Zahlen genannt, welche den Verbrauch von Kryptowährungen mit dem von einzelnen Staaten, wie z. B. Norwegen oder den Vereinigten Arabischen Emiraten, gleichsetzen. Auch wenn es sich hierbei nur um Schätzungen handelt, ist die Entwicklung doch mehr als bedenklich. Nicht nur für den Verbraucher, sondern auch für die Umwelt.