NAS-Hersteller Synology hat seit diesem Jahr eigene SSDs im Angebot. Wie bereits in den News berichtet, sind diese als SATA- und NVME-Variante verfügbar und vorrangig für den Betrieb als Zwischenspeicher im NAS gedacht. Leider erlaubt Synology bei den bisher von mir getesteten Modellen mit Cache ( RS1619xs+, DS920+) keine Verwendung der SSDs als Speicherbereich für Volumes. So wäre auch ein Betrieb von SSDs auf jenen möglich. Hersteller QNAP, dessen TS253-BE mit einer QM2-2S10G1T sowie einer 10G/SSD-Cache-Kombikarte ich auch verwende, erlaubt das Erstellen von Speicherpools auf den verbauten SSDs.

Bei Synology sind die SSDs ausschließlich für den Betrieb als Zwischenspeicher gedacht. Ob sich dies auch lohnt, habe ich bereits in einem Artikel genauer beleuchtet. Link zum Artikel.
In diesem Artikel werde ich die SSDs aber so behandeln, wie jede andere SSD. Da es sich um reguläre NVME-SSDs im Format 2280 handelt, steht dem auch nichts im Wege. Leider hat sich ein kleiner Blaustich in die Bilder geschlichen.
Test-System
Sockel-1151-Xeon-PC
Als Test-System kommt ein selbst gebauter Zweit-Server zum Einsatz. Die SSD wird direkt in den M.2-Steckplatz auf dem Mainboard gesteckt.
Als Systemlaufwerk dient ein RAID1 aus zwei Intel 1500 Series SSD mit 180GB.
Als Betriebssystem kommt ein Windows Server 2016 DataCenter Eval. zum Einsatz. Da ich immer auf den aktuellen Patchstand achte, kann es zu einem späteren Zeitpunkt zu geringen Abweichungen kommen.
Prozessor | Intel Xeon E3-1230-v5 bis zu 4 x 3,8GHz |
Mainboard | MSI C236A Workstation |
Grafikkarte | Matrox |
Arbeitsspeicher | 16GB Kingston ECC U-DIMM DDR4 2933 |
Chipsatz | Intel C236 |
Controller | Onboard |
Netzwerkkarte | Mellanox Connect X3 10 GBit/s Ethernet |
System Festplatte | RAID 1 2x Intel 1500 Series 180GB |
Betriebssystem | Windows 10 Pro |
Durchführung – Teil 1
Lieferumfang und technische Daten
Die SSDs kamen gut verpackt jeweils in Retailverpackungen an.
Hier folgen die technischen Daten im Überblick, verglichen mit der Seagate IronWolf SSD 510, welche die einzige vergleichbare NVME-NAS/Cache-SSD ist:
Hersteller | Synology | Seagate | ||
Serie | NVME-SSD | IronWolf SSD | ||
Typ | SNV3400-400G | IronWolf 510 | ||
Kapazität | 400 GB | 480 GB | ||
Max. IOPS 4kB QD32 L/S | 205.000 / 40.000 | 193.000 / 20.000 | ||
Interne Temperatur im Betrieb | 0°C bis 70°C | 0°C bis 70°C | ||
NAND-Flash-Speicher | keine Angabe | 3D-TLC | ||
Controller | siehe unten | Samsung Phoenix | ||
Gesamtschreibleistung | 500 TB | 875 TB | ||
Cache | *** | … | ||
Übertragungsgeschwindigkeit Lesen | 3100 MB/s | 2650 MB/s | ||
Übertragungsgeschwindigkeit Schreiben | 550 MB/s | 600 MB/s | ||
Übertragungsstandard | NVME PCIe 3.0 x4 | NVME 1.3 PCIe x4 | ||
Energieverbrauch Betrieb/Leerlauf/Sleep | 3,2 W / 2,0 W / keine Angabe | 6,0 W / 1,83 W / keine Angabe | ||
TRIM | Ja | Ja | ||
MTBF | 1,800,000 h | 1.800.000 h | ||
Garantie | 5 Jahre | 5 Jahre | ||
Modell | SNV3400-400G | ZP480NM300001 |
Die BarraCuda SSD entspricht gemäß ihrem Datenblatt einer guten NVME-SSD. Seagate gibt 5 Jahre Garantie auf die SSD.
Detaillierte Bilder

Das Etikett der SSD auf der Vorderseite. Durch Synology wurden extra Kennzahlen aufgeschrieben.

Die Rückseite der SSD, der Phison-Controller ist gut zu erkennen.
Durchführung – Teil 2
Die SSD wurde im leeren Zustand getestet. Aufgrund des mangelnden zweiten M.2 Slots, habe ich keine RAID-Tests durchführen können. Benchmarks der SSD als Cache, sowohl einzeln als auch im RAID, befinden sich im Test des Zwischenspeichers der Synology DiskStation DS920+.
AS SSD Benchmark 2.0.6821.41776 1 GB
SSD1

SSD2

AS SSD Benchmark 2.0.6821.41776 3 GB
SSD1

SSD2

Chrystal Disk Mark 6.0.2 x64 1 GB
SSD1

SSD2

Chrystal Disk Mark 6.0.2 x64 2 GB
SSD1

SSD2

Chrystal Disk Mark 7.0.0 x64
SSD1
SSD2
Chrystal Disk Mark 7.0.0 x64
SSD1
SSD2
ATTO Disk Benchmark 4.00.0f2 1 GB
SSD1
SSD2
ATTO Disk Benchmark 4.00.0f2 2 GB
SSD1
SSD2
Fazit
Aufgrund der angegebenen und auch beim Schreiben gemessenen Werte, welche fast auf dem Niveau von SATA-SSDs liegen, sind diese SSDs durchaus am besten für den Einsatz als Zwischenspeicher geeignet. Mit einem Preis von 147 Euro sind die 400 GB SSDs keine Schnäppchen, jedoch für den produktiven Betrieb eines Synology NAS mit aktiviertem Zwischenspeicher unerlässlich. Für eine Testumgebung ohne Wertschöpfung und Druck der Verfügbarkeit, kann man testweise immer das verbauen, was man greifbar hat oder was gerade günstig ist. Was ich aber bereits mit dem Thema des Arbeitsspeicher im NAS angesprochen habe, ist die Empfehlung, bei produktiven Systemen auch auf vom Hersteller zertifizierte Komponenten zu setzen und somit auch deren Support nutzen zu können.

Wer ein Synology-NAS mit Zwischenspeicher-Funktion aufrüsten und betreiben möchte, bekommt hier den passenden Arbeitsspeicher direkt vom Hersteller.